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Eysencks PEN-Modell

Die Großen Fünf

 

Eysencks PEN-Modell

Ein hierarchiches Persönlichkeitsmodell

Der deutsch-englische Psychologe Hans-Jürgen Eysenck hat eine Persönlichkeitstheorie entwickelt, in der Persönlichkeit als Kombination mehrerer Persönlichkeitszüge oder Eigenschaften aufgefaßt wird:

Unsere Persönlichkeitstheorie behauptet, daß sich Persönlichkeit am besten als eine große Menge von Eigenschaften (Soziabilität, Impulsivität, Aktivität, Launenhaftigkeit usw.) beschreiben läßt, und daß diese Eigenschaften in gewissen Bündeln miteinander zusammenhängen. Diese Bündel sind die empirische Basis für Konzepte höherer Ordnung, die man als ‘Typen’ oder, wie ich es vorziehen würde, als Dimensionen der Persönlichkeit bezeichnen kann (Eysenck, 1976, S. 21).

Während sich die Persönlichkeitszüge zu Typen kombinieren lassen, werden sie selbst wiederum aus Gewohnheiten gebildet, die häufig zusammen auftreten. Da Gewohnheiten Eysenck zufolge Mengen von gemeinsam vorkommenden Verhaltensweisen sind, entsteht ein hierarchisches Persönlichkeitsmodell mit vier Ebenen:

Die resultierende Beschreibung sowohl des Temperaments als auch der Kognition ist hierarchischer Natur; sie beginnt zunächst mit isolierten Beobachtungen individuellen Verhaltens, die sich aufgrund gewisser Korrelationen zu habituellen oder gewohnheitsmäßigen Verhaltensmustern, den einfachen Eigenschaften, gruppieren lassen; doch auch bei diesen finden sich wieder Korrelationen, welche Faktoren höherer Ordnung oder Superfaktoren, gewöhnlich Typen genannt, ergeben (Eysenck & Eysenck, 1987, S. 190).

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Die Typen

Eysenck faßt die Typen als Dimensionen und nicht als diskrete Kategorien auf. Es werden also graduelle Unterschiede zwischen Menschen hinsichtlich dieser Typen angenommen. Die Typen bilden Kontinua, an deren jeweiligen “Enden” (Polen ) besonders starke Ausprägungen der Typen zu finden sind. Eysenck nimmt drei Typen der Persönlichkeit an und benennt sie anhand ihrer Pole:

  • Psychotizismus vs. Impulskontrolle
  • Extraversion vs. Introversion
  • Neurotizismus vs. Stabilität.

Die drei erstgenannten Pole mit den Anfangsbuchstaben P, E und N geben der Persönlichkeitstheorie von Eysenck ihren Namen: das PEN-Modell . Er führt sie theoretisch auf Überlegungen der Psychiater Ernst Kretschmer und C. G. Jung zurück.

Psychotizismus

Wie Ernst Kretschmer geht Eysenck davon aus, daß psychische Gesundheit und psychotische Erkrankung keine diskreten, qualitativ unterschiedlichen Zustände sind, sondern daß es einen kontinuierlichen Übergang zwischen ihnen gibt. Verschiedene Ausprägungsgrade psychotischer Zustände lassen sich auf einem Kontinuum zwischen gesund und psychotisch anordnen. So wurde z.B. von Kretschmer zwischen Schizothymie, Schizoide und Schizophrenie unterschieden, während andere dimensionale Ansätze ein Kontinuum von normal über leichte Normabweichungen und schizotypischen sowie Borderline-Persönlichkeitsstörungen zu atypischen Psychosen und schließlich zur “Kernschizophrenie” vermuten. Eysenck nennt das Kontinuum zwischen gesund und psychotisch Psychotizismus, wobei die Bezeichnung Psychotizismus auch für den Pol steht, der psychotisch gestörte Verhaltensweisen zusammenfaßt. Den gegenüberliegenden Pol für gesunde Verhaltensweisen nennt Eysenck Impulskontrolle oder auch Realismus. Menschen mit hohen Ausprägungsgraden in Psychotizismus zeichnen sich Eysenck zufolge durch folgende Persönlichkeitszüge (Eigenschaften) aus:

Den typischen Psychotizisten sieht Eysenck “als Einzelgänger, der sich nichts aus Menschen macht; er ist oft unangenehm, paßt nirgend hinein. Er kann grausam und unmenschlich sein, es kann ihm an Gefühl und Einfühlungsvermögen mangeln, er kann ganz und gar gefühllos sein. Er ist anderen, sogar seinen eigenen Verwandten und Bekannten, feindlich gesinnt, und aggressiv selbst denen gegenüber, die er liebt. Er hat eine Schwäche für sonderbare und ungewöhnliche Dinge und ist gleichgültig gegenüber der Gefahr, er liebt es, andere zum Narren zu halten und aus der Fassung zu bringen (Eysenck, 1976, S. 31).

Diese Beschreibung bezieht sich in ihrer Gesamtheit natürlich nur auf Extrembeispiele, auf Personen, die relativ hohe Ausprägungsgrade aufweisen. Personen, die mittlere Ausprägungsgrade besitzen, sind selbstverständlich viel häufiger als die extremen und zeigen diese Verhaltensmuster nur zu einem viel geringer ausgeprägten Grad. Psychiatrische Begriffe, die mit diesen Verhaltensmustern zu korrespondieren scheinen, sind ‘schizoid’ und ‘psychopathisch’. ‘Persönlichkeitsstörungen’ ist ein anderer Begriff, der einem in den Sinn kommt. Unser Konzept des ‘Psychotizismus’ überlappt sich mit allen drei dieser diagnostischen Begriffe (Eysenck & Eysenck, 1991, S. 6).

Aus diesen Beschreibungen geht hervor, daß Eysencks Psychotizismus v.a. an Verhaltensmuster von Menschen erinnert, die von Persönlichkeitsstörungen wie der paranoiden, der schizoiden, der schizotypischen und v.a. der antisozialen Persönlichkeitsstörung betroffen sind. Daher scheint es angemessener zu sein, sich den Pol Psychotizismus als zusammenfassende Beschreibung für diese Persönlichkeitsstörungen und weniger für Psychosen vorzustellen.

Extraversion - Introversion

Die Begriffe Extraversion und Introversion übernimmt Eysenck von C. G. Jung. Dieser spricht in seiner Tiefenpsychologie von zwei Einstellungstypen mit diesen Namen:

Ganz allgemein könnte man den introvertierten Standpunkt als denjenigen bezeichnen, der unter allen Umständen das Ich und den subjektiven psychologischen Vorgang dem Objekt und dem objektiven Vorgang überzuordnen oder doch wenigstens dem Objekt gegenüber zu behaupten sucht [...] Der extravertierte Standpunkt dagegen ordnet das Subjekt dem Objekt unter, wobei dem Objekt der überragende Wert zukommt. Das Subjekt hat stets sekundäre Bedeutung (Jung, 1921, S. 12).

Eysenck schließt sich zwar nicht Jungs theoretischen Vorstellungen zu diesen beiden Begriffen an, benutzt aber die Bezeichnungen als Beschreibungen von gemeinsam auftretenden Verhaltensdispositionen:

Der typisch Extravertierte ist gesellig, mag Veranstaltungen gern, hat viele Freunde, braucht Menschen, mit denen er sprechen kann, und ist nur ungern allein. Er sehnt sich nach Anregung, nutzt günstige Gelegenheiten stets aus, agiert oft spontan, wagt viel und ist allgemein impulsiv. Er mag handfeste Späße, hat immer eine schnelle Antwort und liebt allgemein Veränderungen; er ist sorglos, leichtmütig, optimistisch, lacht gern und ist gern fröhlich. Er neigt dazu, sich andauernd zu bewegen und Dinge zu tun, aggressiv zu sein und seine Geduld schnell zu verlieren; zusammengefaßt sind seine Gefühle nicht immer unter enger Kontrolle, und er kann nicht immer als zuverlässige Person gekennzeichnet werden.

Der typisch Introvertierte ist ruhig, eine eher zurückhaltende Person, introspektiv, liebt Bücher mehr als Menschen; er ist reserviert und distanziert, außer bei sehr engen Freunden. Er neigt dazu, Pläne im voraus zu machen, ist behutsam und mißtraut den Impulsen des Moments. Er liebt die Erregung nicht, nimmt die Dinge des täglichen Lebens mit gewisser Ernsthaftigkeit auf und schätzt einen gut geordneten Lebensstil. Er hält seine Gefühle unter enger Kontrolle, verhält sich selten aggressiv und verliert seine Geduld nicht leicht. Er ist zuverlässig, eher pessimistisch und legt großen Wert auf ethische Normen (Eysenck & Eysenck, 1968).

Eysenck charakterisiert an dieser Stelle Extravertierte noch mit Hilfe von Impulsivität und Aggressivität. Dies entspricht einer früheren Fassung seiner Theorie, während die spätere Fassung Impulsivität und Aggressivität dem Psychotizismus zuschlägt. Eysenck merkt im Hinblick auf die Impulsivität allerdings an:

In Wirklichkeit ist das Problem natürlich viel komplexer als die simple Alternative, ob Impulsivität mit E oder mit P einhergeht. Es gibt nämlich zwei erschwerende Sachverhalte. Der erste besteht darin, daß der Begriff der Impulsivität selbst in Faktoren aufgespalten werden kann, weswegen es sehr zweifelhaft erscheint, ihn als einen einheitlichen Faktor zu interpretieren. Zweitens kann man von den Subfaktoren der Impulsivität nicht einfach sagen, daß sie entweder mit P oder mit E korrelieren; denn de facto korrelieren sie mit beiden, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Infolgedessen wäre es auch falsch, zu behaupten, daß der Impulsivitätsfaktor als ganzer von E zu P übergegangen ist; vielmehr stellte sich lediglich heraus, daß einige frühere Impulsivitätsfragen höher mit P korreliert sind als mit E und daher ihren Platz wechseln mußten, während andere höher mit E als mit P korrelieren und deshalb an ihrem angestammten Ort verblieben (Eysenck & Eysenck, 1987, S. 74).

Neurotizismus

Neben den Begriffen Extraversion und Introversion übernimmt Eysenck zudem Jungs Zuordnung der beiden Einstellungstypen zu zwei bestimmten Neurosen. Für Jung neigen Extravertierte zur Hysterie, Introvertierte zur Psychasthenie. Daraus extrahiert Eysenck den Neurotizismus als einen weiteren, neben Extraversion-Introversion stehenden Persönlichkeitstypus:

Jung selbst ging dieser Hypothese nicht weiter nach, doch ist in seinem System unschwer eine zweite, implizite Dimension auszumachen, die von der Extraversion-Introversion unabhängig ist. Diesen zusätzlichen Faktor können wir provisorisch Emotionalität oder Instabilität oder auch Neurotizismus nennen. Er läßt sich identifizieren als eine Gruppe besonderer Merkmale, die Hysteriker und Psychastheniker von normalen Menschen unterscheidet (Eysenck & Eysenck, 1987, S. 54).

Menschen mit ausgeprägtem Neurotizismus

tendieren zu emotionaler Überempfindlichkeit und haben Schwierigkeiten, nach emotionalen Erfahrungen zur Normallage zurückzukehren. Solche Individuen beklagen häufiger diffuse somatische Beschwerden geringen Schweregrades wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen etc. Darüber hinaus berichten sie über viele Sorgen, Ängste und andere unangenehme Gefühle. Sie sind zur Entwicklung neurotischer Krankheiten unter Streß disponiert, doch dürfen solche Dispositionen nicht mit einer akuten neurotischen Störung verwechselt werden; jemand mag hohe Werte in N aufweisen und doch im Beruf, der Sexualität, in Familie und gesellschaftlichen Angelegenheiten angepaßtes Verhalten zeigen (Eysenck & Eysenck, 1968, S. 627).

Später ordnet Eysenck dem Neurotizismus die in der Abbildung dargestellten Persönlichkeitszüge zu.

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Extraversion und Neurotizismus als Grundlage für die vier klassischen Temperamente

Eysenck sieht die Dimensionen Extraversion und Neurotizismus als grundlegende Beschreibungen einer klassischen Charakterlehre, wie sie bereits von Hippokrates und Galen aufgestellt worden ist. Sie nimmt an, daß es vier Temperamente gibt: das sanguinische, das melancholische, das cholerische und das phlegmatische. Der Philosoph Immanuel Kant hat diese Lehre in seiner “Anthropologie” fortgeführt und den Temperamenten die vier deutschen Bezeichnungen leichtblütig, schwerblütig, warmblütig und kaltblütig gegeben. Er betonte aber auch:

Also gibt es keine zusammengesetzten Temperamente, z.B. ein sanguinisch-cholerisches ..., sondern es sind in allem deren nur vier, und jede derselben einfach, und man weiß nicht, was aus dem Menschen gemacht werden soll, der sich ein gemischtes zueignet.

Eysenck schließt sich dagegen dem Psychologen und Philosophen Wilhelm Wundt an, wenn er die vier Temperamente auf zwei grundlegende Dimensionen, nämlich auf Extraversion und Neurotizismus zurückführt. Im Gegensatz zu Kant sind für Eysenck die Temperamente keine strikt voneinander getrennten Kategorien, sondern Bezeichnungen für prototypische Kombinationen der beiden Persönlichkeitsdimensionen

  • Sanguiniker: hohe Ausprägung in Extraversion und niedrige Ausprägung in Neurotizismus (= hohe Ausprägung in Stabilität)
  • Melancholiker: niedrige Ausprägung in Extraversion (= hohe Ausprägung in Introversion) und hohe Ausprägung in Neurotizismus
  • Choleriker: hohe Ausprägung in Extraversion und hohe Ausprägung in Neurotizismus
  • Phlegmatiker: niedrige Ausprägung in Extraversion und niedrige Ausprägung in Neurotizismus

Eysenck nimmt an, daß Extraversion und Neurotizismus voneinander unabhängige Persönlichkeitsdimensionen sind. Dementsprechend stehen die ihnen zugeordneten Achsen in der Abbildung senkrecht aufeinander. Auch zu Psychotizismus soll Unabhängigkeit bestehen, so daß auf der Ebene der Typen ein dreidimensionales Koordinatensystem gebildet werden kann, in dem die drei Achsen die drei Persönlichkeitsdimensionen repräsentieren und senkrecht aufeinander stehen:

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Die biologische Begründung der drei Persönlichkeitsdimensionen

Eysencks Persönlichkeitsmodell beschränkt sich nicht auf eine Beschreibung der Persönlichkeit anhand grundlegender Typen, sondern versucht die angenommenen Unterschiede zwischen Menschen auf eine biologische Grundlage zu stellen:

Diese Haupt-Typen oder Dimensionen werden als in angeborenen physiologischen Strukturen fest verankert angesehen. Die in ihnen auftretenden Unterschiede sind, in Wechselwirkung mit Determinanten der Umwelt, für das Entstehen der phänotypischen Verhaltensmuster verantwortlich, die wir beobachten, einschätzen und messen (Eysenck, 1976, S. 21-22).

Um die Unterschiede zwischen Extravertierten und Introvertierten zu erklären, hat Eysenck zwei Theorien aufgestellt.

Die ältere Inhibitionstheorie (von 1957) geht von unterschiedlich starken Erregungs- und Hemmungsprozessen bei Extravertierten und Introvertierten aus. Die Grundannahme wird im sogenannten typologischen Postulat zusammengefaßt:

  1. Extravertierte zeichnen sich durch relativ langsam sich aufbauende und schwache physiologische Erregungsmuster sowie durch starke reaktive Hemmungen aus.
  2. Introvertierte zeichnen sich durch relativ schnell sich aufbauende und starke physiologische Erregungsmuster sowie durch schwache reaktive Hemmungen aus.

Obwohl mit Erregung und Hemmung zwei physiologische Prozesse angesprochen sind, wurde meistens nur das Verhältnis zwischen beiden, das sogenannte Erregungs-Hemmungs-Gleichgewicht, betrachtet. Dadurch war es schwierig, die beiden Prozesse voneinander zu trennen. Außerdem war es aufgrund des typologischen Postulats allein nicht möglich, das Ausmaß an Erregung oder Hemmung experimentell zu verändern, um zu gezielten Ergebnissen zu kommen, mit denen die Theorie hätte geprüft werden können. Dazu konnte allerdings auf das Drogen-Postulat zurückgegriffen werden:

Sedierende (dämpfende) Psychopharmaka erhöhen die kortikale Hemmung, verringern die kortikale Erregung und führen somit zu extravertierten Verhaltensmustern. Stimulierende (anregende) Psychopharmaka verringern die kortikale Hemmung, erhöhen die kortikale Erregung und führen somit zu introvertierten Verhaltensmustern (Eysenck, 1957, S. 229).

Auf Basis des Drogen-Postulats war es möglich, das Erregungs-Hemmungs-Gleichgewicht experimentell zu verändern und gezielt Hypothesen über den Zusammenhang von Extraversion bzw. Introversion auf Verhaltensmaße zu untersuchen. Dennoch hat Eysenck die Inhibitionstheorie zugunsten einer anderen Theorie aufgegeben: die Arousal-Theorie.

Die jüngere Arousal-Theorie (von 1967) nimmt an, daß die Unterschiede zwischen Extravertierten und Introvertierten durch unterschiedliche Grade an Erregung (Arousal) des Neocortex zustande kommen. Introvertierte sollen chronisch erregter sein als Extravertierte, weil eine im Hirnstamm befindliche Struktur, das aufsteigende retikuläre Aktivationssystem (ARAS), den Neocortex stärker erregt, als dies bei den Extravertierten der Fall ist.

Zusätzlich zu diesen beiden durch die ältere und die jüngere Theorie gemachten Annahmen geht Eysenck davon aus, daß Menschen bestrebt sind, auf einem optimalen Erregungsniveau zu sein. Eysenck bezieht sich dabei auf das Yerkes-Dodson-Gesetz, dem zufolge eine optimale Erregung zu einer optimalen Leistung führe. Zu große, aber auch zu geringe Erregung wirke dagegen unangenehm. Da Introvertierte bereits chronisch relativ hochgradig erregt sind, streben sie keine weitere Erregung an und beschäftigen sich lieber mit wenig anregenden Tätigkeiten. Extravertierte befinden sich dagegen chronisch auf einem relativ niedrigen Erregungsniveau und streben daher weitere Erregung an, so daß sie aktiv und unternehmungsfreudig sind.

Der Extravertierte benötigt infolgedessen, um zu einem optimalen Erregungsniveau zu gelangen, stärkere äußere Stimulation als der normal ambivertierte Mensch, während der Introvertierte weniger äußere Stimulation benötigt als der Normale (Ambivertierte) (Eysenck, 1976, S. 22).

Aufgrund ihrer chronisch höheren Erregung seien Introvertierte dagegen leichter konditionierbar und lernten daher leichter soziale Regeln. Extravertiere reagierten stattdessen eher sozial unangemessen und weisen extremere soziale Einstellungen auf. Sie tendieren eher zu körperlichen Strafen und zur Todesstrafe, führten tendenziell ein abwechslungsreicheres und riskanteres Sexualleben und befürworten daher liberale Ehe- und Abtreibungsgesetze. Aufgrund ihrer niedrigeren Erregung und ihres Bedürfnisses nach einer Erregungssteigerung sollen Extravertierte eher stimulierende Drogen verwenden und auch häufiger rauchen als Introvertierte.

Neben der Erklärung der Unterschiede zwischen Extravertierten und Introvertierten bietet die Arousal-Theorie auch eine Erklärung für den Neurotizismus an: Kortikale Erregung komme nicht nur durch die Aktivierung des ARAS zustande, sondern auch durch die Erregung des Limbischen Systems. Das Limbische System ist eine Gruppe von miteinander in Verbindung stehenden Hirnstrukturen, u.a. Hippocampus, Amygdala, Cingulum, Hypothalamus, deren Aktivität mit Emotionen einhergeht. Die Erregung, die durch die Aktivität dieses Systems ausgelöst wird, nennt Eysenck im Unterschied zum Arousal Aktivation. Menschen mit hochgradigem Neurotizismus zeichnen sich durch eine hohe Aktivation, Menschen mit gering ausgeprägten Neurotizismus durch eine niedrige Aktivation aus. Da Aktivation v.a. in Streßsituationen entstehe, übe sie allerdings keinen andauernden Einfluß auf das Verhalten aus. Erst unter Streß könne man daher Unterschiede zwischen Menschen mit hoch und niedrig ausgeprägtem Neurotizismus in ihrer Aktivation finden.

Zum Psychotizismus hat Eysenck keine biopsychologische Theorie entwickelt.

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Messung der Persönlichkeitstypen

Eysenck hat zwar verschiedene Methoden eingesetzt, um die Ausprägungen der drei Persönlichkeitstypen bei Personen zu messen, aber immer wieder auch auf Selbstangaben der untersuchten Personen zurückgegriffen. In sogenannten Persönlichkeitsfragebögen werden die untersuchten Personen mit einer Reihe von Fragen oder Aussagen (Items) konfrontiert, die eine Antwort bei ihnen hervorrufen sollen, die mit dem zu messenden Persönlichkeitstyp in Beziehung steht (zur Konstruktion psychologischer Tests und Fragebögen siehe hier). Zur Erfassung der drei Typen hat Eysenck mehrere Fragebögen entwickelt:

Fragebogen

Erscheinungsjahr

Aufbau

Beispielaufgaben

Maudsley Medical Questionaire (MMQ)

1953: 1. Auflage

1964: 2. verbesserte Auflage

Der Fragebögen besteht aus 56 Items:

  • 38 zu Neurotizismus
  • 18 zum “Lügen” (d.h. dem Nichtzugeben kleiner Schwächen)

Die Antwortformat ist dichotom (Ja- / Nein-Antwortmöglichkeiten).

  • Mir wird leicht schwindlig (N)
  • Ab und zu verliere ich meine Geduld und werde wütend (L)

Maudsley Personality Inventory (MPI)

1956: 1. Auflage

1959: deutsche Fassung

48 Items

  • 24 zu Neurotizismus
  • 24 zu Extraversion / Introversion

Das Antwortformat ist dreifach gestuft (Ja - Weiß nicht - Nein).

  • Machen Sie gewöhnlich den Anfang, wenn Sie neue Bekannte gewinnen? (E)
  • Sind Sie manchmal ohne Grund abwechselnd fröhlich und traurig? (N)

Eysenck Personality Inventory (EPI)

1964: 1. Auflage

1966: deutsche Fassung

zwei Parallelformen A und B aus jeweils 57 Items

  • 24 zu Extraversion / Introversion
  • 24 zu Neurotizismus
  • 9 zum “Lügen”

Das Antwortformat ist dichotom (Ja, Nein).

  • Folgen Sie oft Ihren spontanen Einfällen? (E)
  • Grübeln Sie oft über Dinge nach, die Sie nicht hätten tun oder sagen sollen? (N)
  • Verlieren Sie ab und zu die Geduld und werden wütend? (L)

Eysenck Personality Questionnaire (EPQ)

1975: 1. Auflage

1991: revidierte Fassung EPQ-R

Der EPQ besteht aus 90 Items, 21 zu Extraversion / Introversion, 23 zu Neurotizismus, 25 zu Psychotizismus und 21 zum “Lügen”.

Der EPQ-R besteht aus 100 Items. 23 sollen Extraversion / Introversion, 24 Neurotizismus, 32 Psychotizismus und 21 “Lügen” erfassen.

Das Antwortformat ist dichotom (Ja, Nein).

  • Lassen Sie sich auf einer lebhaften Party gerne gehen und amüsieren Sie sich? (E)
  • Wechselt Ihre Stimmung oft? (N)
  • Tun Sie gerne schon mal jemanden weh, den Sie mögen? (P)
  • Wenn Sie jemandem etwas zugesagt haben, halten Sie dann immer Ihr Versprechen, egal wie unbequem es auch ist? (L)

Den Antworten, die von Probanden auf die Fragen oder Aussagen der Fragebögen gegeben werden, werden Zahlen zugeordnet, z.B. einer “Ja”-Antwort die Zahl 1 und einer “Nein”-Antwort die Zahl 0. Zwischen diesen Zahlen lassen sich statistische Zusammenhänge, sogenannte Korrelationen, berechnen. Korrelationen sind Zusammenhänge der Art “je mehr, desto mehr” (positive Korrelation) oder der Art “je mehr, desto weniger” (negative Korrelation). Im Fall von Daten, die mit 0 oder 1 bezeichnet auf ein anderes Item einhergeht. Eine negative Korrelation bedeutet hingegen, daß eine Ja-Antwort auf ein Item tendenziell mit einer Nein-Antwort auf ein anderes Item einhergeht. Die Interpretation von Korrelationen wird schwierig, wenn sehr viele Korrelationen vorliegen. Beim EPI z.B. können zwischen den 24 Extraversions- und 24 Neurotizismusfragen insgesamt 1128 Korrelationen berechnet werden. Um die große Menge von Informationen, die in diesen Korrelationen steckt, auf ein überschaubares Maß zu reduzieren, verwendet Eysenck die Faktorenanalyse. Der mathematische Hintergrund der Faktorenanalyse ist kompliziert und soll an dieser Stelle nicht beschrieben werden. Wichtig ist, daß man anhand der Korrelationen über die Faktorenanalyse eine Anzahl von Faktoren berechnen kann. Faktoren sind hypothetische Größen, mit denen sich Fragebogendaten insofern beschreiben lassen, als daß die Faktoren mit den Items korrelieren. Dadurch lassen sich den Faktoren die Items zuordnen, die am höchsten mit den Faktoren korrelieren. Auf diese Weise kann man zu einer Ordnung in den Korrelationen gelangen, die vorher nicht erkennbar war. Eysenck hat mit Hilfe der Faktorenanalyse immer wieder drei Faktoren in Korrelationen zwischen Fragebogenitems gefunden. Bei diesen dreien handelt es sich um die oben beschriebenen drei Persönlichkeitsdimensionen Extraversion / Introversion, Neurotizismus und Psychotizismus.

Allerdings benutzt Eysenck die Faktorenanalyse nicht nur als Methode, um Faktoren zu berechnen und anschließend als Persönlichkeitsdimensionen zu interpretieren. Er geht auch den umgekehrten Weg, indem er annimmt, daß es bestimmte Persönlichkeitszüge gibt, die sich anhand bestimmter Daten auffinden lassen müßten. Er stellt also eine Hypothese auf und überprüft sie anschließend an empirischen Daten, u.a. aus Fragebögen (sogenannte hypothetico-deduktive Methode). Wenn Eysenck z.B. Daten aus einer Befragung mit dem EPQ mit Hilfe der Faktorenanalyse analysiert, erwartet er drei Faktoren, einen Faktor für Extraversion / Introversion, einen für Neurotizismus und einen für Psychotizismus. Erhält er diese Faktoren und korrelieren sie hoch mit den Items, von denen Eysenck annimmt, daß sie Extraversion / Introversion, Neurotizismus und Psychotizismus messen, dann wertet er dies als Bestätigung für seine Persönlichkeitstheorie.

Dazu merkt Eysenck an:

Die Faktorenanalyse ist ein Werkzeug, das dazu dient, uns bei der Suche nach Wissen zu helfen, aber sie kann aus sich heraus weder die ‘wahre’ Struktur oder die ‘wahren’ Kausalbeziehungen in einem besonderen Bereich erschließen. Nur wenn die Wahrheit uns schon bekannt ist ... können wir die Information verwenden, die eine Faktorenanalyse als Hypothese liefert ... Nur weil wir die Existenz von E (Extraversion) und N (Neurotizismus) sowie ihre Beziehung zueinander aus fundamentaleren und allgemeineren Theorien ableiten können, heben wir die faktorenanalytischen Ergebnisse hervor, die unsere allgemeine Position stützen, nicht etwa umgekehrt. Die Faktorenanalyse spielt letztlich ihren Part als Teil der hypothetico-deduktiven Methode, die Wissenschaft allgemein kennzeichnet; keineswegs ist sie ein einsames, geheimes Spiel mit mathematischen Symbolen (Eysenck & Eysenck, 1969, S. 169).

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Die Großen Fünf

Einführung

Die Persönlichkeitstheorie von Hans-Jürgen Eysenck stellt eine herausragende Theorie der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie dar. Sie ist allerdings nicht die einzige Theorie und auch nicht die einzige Theorie mit großer Bedeutung. Auch andere Persönlichkeitsforscher haben wichtige Theorien und Befunde beigesteuert. Einige von ihnen haben - wie Eysenck - die Faktorenanalyse als Forschungsinstrument verwendet, sind allerdings zu anderen Ergebnissen als Eysenck gekommen. Mehrere Persönlichkeitsmodelle mit unterschiedlichen Anzahlen von Persönlichkeitsdimensionen und anderer Interpretation der berechneten Faktoren ließen in den 80er Jahren den Eindruck entstehen, daß faktorenanalytisch fundierte Persönlichkeitsforschung nur zu geringen Erkenntnissen führt. Dann allerdings wendete sich die Situation, als Ergebnisse darauf schließen ließen, daß verschiedene mit der Faktorenanalyse entwickelte Persönlichkeitsmodelle auf ein übergeordnetes Modell zurückgeführt werden können: das Modell der Großen Fünf.

Das Modell der Großen Fünf (die “Big Five”) besagt, daß sich Persönlichkeit durch fünf große Persönlichkeitszüge vollständig beschreiben läßt. Zu diesen fünf Persönlichkeitszügen gehören zwei der von Eysenck angenommen Typen: Extraversion / Introversion und Neurotizismus. Die anderen drei der großen Fünf kommen nicht in Eysencks Modell vor. Zusammen lauten die Namen der großen Fünf:

  1. Extraversion
  2. Verträglichkeit
  3. Gewissenhaftigkeit
  4. Neurotizismus
  5. Offenheit für Erfahrungen

Extraversion beinhaltet Warmherzigkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsvermögen, Aktivität, Erlebnishunger, positive Emotionalität / Frohsinn und entspricht damit recht gut dem Eysenckschen Persönlichkeitstypus.

Verträglichkeit umfaßt Vertrauen, Freimütigkeit, Hilfsbereitschaft, Kooperativität, Bescheidenheit und Gutherzigkeit.

Gewissenhaftigkeit läßt sich umschreiben mit Kompetenz, Ordentlichkeit, Pflichtbewußtsein, Ehrgeiz, Selbstdisziplin, Besonnenheit.

Neurotizismus umfaßt Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Depressivität, Befangenheit, Impulsivität und Verletzlichkeit. Auch dieser Faktor entspricht recht gut dem Eysenckschen Persönlichkeitstypus.

Offenheit für Erfahrungen beinhaltet Phantasievermögen, Sinn für Ästhetik, Offenheit für Gefühle, Offenheit für Handlungen, für Ideen und für das Reflektieren über Werte und Normen.

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Entwicklungsgeschichte des Persönlichkeitsmodells der Großen Fünf

Das Modell der Big Five basiert ursprünglich auf dem psycholexikalischen Ansatz der Persönlichkeitsforschung. Dieser Ansatz geht von der Grundannahme aus, daß sich in Wörtern zur Beschreibung von Persönlichkeitseigenschaften die Existenz dieser Eigenschaften widerspiegelt. Wenn es z.B. das Wort Ängstlichkeit gibt, dann weist dies darauf hin, daß es eine Persönlichkeitseigenschaft gibt, die mit diesem Wort mehr oder weniger treffend beschrieben werden kann. Die Häufigkeit, mit der eine bestimmte Eigenschaft beschrieben wird, deutet zudem auf die Wichtigkeit dieser Eigenschaft im zwischenmenschlichen Umgang hin. Wenn man alle Wörter identifizieren und ordnen würde, mit denen Persönlichkeitseigenschaften beschrieben werden, hätte man ein umfassendes Persönlichkeitsmodell gewonnen. Aufgrund dieser Annahmen machten sich Allport und Odbert (1936) auf die Suche nach allen die Persönlichkeit beschreibenden Wörtern in der englischen Sprache. Sie verwendeten als Informationsquelle Webster´s New International Dictionary von 1925 und erfaßten 17.953 Begriffe. Diese Begriffe kategorisierten sie und legten Synonyme zusammen. Zum Schluß blieben zwei große Kategorien übrig: Die eine Kategorie umfaßte “andauernde Persönlichkeitszüge” mit 4.500 Wörtern und die andere “vorübergehende Aktivitäten und zeitweilige Zustände” mit 100 Wörtern. In weiteren Analysen reduzierte der Persönlichkeitsforscher Raymond B. Cattell die Anzahl der Begriffe weiter, bis er 35 Kategorien mit je 6 bis 12 Elementen erhielt. Diese verwendete er in seiner Forschung, indem er sie Beurteilern zur Beschreibung von Personen vorlegte. Auf diese Weise gelangte Cattell zu 12 Persönlichkeitszügen. Andere Forscher verwendeten ebenfalls Cattells System, kamen allerdings zu 5 großen Persönlichkeitsfaktoren. Diese stellten die Vorläufer der Großen Fünf dar. So erhielt Norman 1963 z.B. die Faktoren

  1. Extraversion / Überschwenglichkeit
  2. Verträglichkeit
  3. Gewissenhaftigkeit
  4. Emotionale Stabilität
  5. Kultiviertheit / Bildung

Der psycholexikalische Ansatz wurde u.a. deswegen kritisiert, weil er sich bis zu diesem Zeitpunkt v.a. auf die Analysen von Allport und Odbert sowie von Cattell stützte. Alle Forscher hatten von dieser Analyse ausgehend weitere Forschungen durchgeführt. Damit war unklar, ob die fünf Faktoren nur deswegen immer wieder gefunden wurden, weil nur eine Datenquelle zur Verfügung stand. Andere Datenquellen hätten eine andere Anzahl von Faktoren oder eine andere Bedeutung der Faktoren ergeben können. Seit den 80er Jahren gab es deshalb verstärkt Bemühungen, auch auf Basis anderer Datensätze, u.a. aus dem nicht-angelsächsischem Sprachraum, das Modell der Großen Fünf zu replizieren. In diesen Studien wurden in der Tat häufig fünf große Persönlichkeitszüge gefunden, allerdings nicht immer genau so interpretiert, wie es Norman 1963 getan hatte. Vor allem der Faktor V schien eine andere, breitere Beschreibung als durch die Begriffe Kultiviertheit / Bildung zu rechtfertigen: “Intellekt” oder “Offenheit für Erfahrungen” waren Alternativbezeichnungen.

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Das Fünf-Faktoren-Modell von Costa und McCrae

Die Persönlichkeitsforscher Costa und McCrae gingen Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre von einem Persönlichkeitsmodell aus, das 18 Persönlichkeitszüge enthielt, die sich zu 3 breiten Faktoren mit den Namen Neurotizismus, Extraversion und Offenheit für Erfahrungen gruppieren ließen. Aus den Anfangsbuchstaben der Bezeichungen für die Facetten ergab sich der Name des Modells: das NEO-Persönlichkeitsmodell.

Das Kennzeichnende dieses Ansatzes war es, daß jeder Persönlichkeitszug eindeutig einer der Facetten zuzuordnen war, d.h. kaum Beziehungen zu anderen Facetten aufwies. Dies war im Vergleich zu Eysencks Modell eine Neuerung, da Eysenck Schwierigkeiten hatte, Persönlichkeitszüge niedrigerer Ebenen seinen Typen eindeutig zuzuordnen. Zur Messung der von ihnen angenommenen Persönlichkeitszüge entwickelten Costa und McCrae einen Fragenbogen, das NEO-Inventar. 

Im Laufe der Zeit erweiterten sie das NEO-Modell um Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit, die anderen beiden Faktoren der Großen Fünf, zum Fünf-Faktoren-Modell und ergänzten ihren Fragebogen zum NEO Personality Inventory (NEO-PI). Damit stand erstmals ein Fragebogen zur Verfügung, mit dem die Großen Fünf durch Daten aus Selbsteinschätzungen gemessen werden konnten. Dieser Fragebogen wurde 1992 als revidierte Fassung NEO-PI-R veröffentlicht. Er unterscheidet auf der höchsten Ebene zwischen den 5 als Domänen bezeichneten Großen Fünf, denen jeweils 6 Persönlichkeitszüge zugeordnet sind. Diese Persönlichkeitszüge werden durch je 8 Aussagen gemessen, so daß der Fragebogen insgesamt 240 Aussagen enthält. Zudem wurde eine Kurzform entwickelt, die nur die Domänen, nicht aber die untergeordneten Persönlichkeitszüge erfaßt. Diese Kurzform ist das NEO-FFI (NEO-Fünf Faktoren Inventar). Es besteht aus 60 Aussagen und wurde Anfang der 90er Jahre auch ins Deutsche übersetzt. Das NEO-FFI ist heute einer der am meisten beforschten Persönlichkeitsfragebogen.

Obwohl der NEO-FFI eine recht gute Erfassung der Großen Fünf erlaubt, ist die Nützlichkeit des Fünf-Faktoren-Modells weitgehend auf die Beschreibung der Persönlichkeit beschränkt. Eine theoretische Fundierung des Modells in der Art, wie sie Eysenck für sein Modell versucht hat, ist nur in groben Zügen erkennbar. So nehmen Costa und McCrae an, daß die Großen Fünf Grundtendenzen des Verhaltens darstellen, die eine biologische Basis besitzen und sich durch frühe Kindheitserfahrungen herausbilden. Im Kombination mit Sozialisationseinflüssen sollen sie zu einer charakteristischen Anpassung von persönlichen Zielen, Einstellungen und Fähigkeiten an die Lebenssituation eines Menschen führen. Diese wiederum beeinflußt das Selbstkonzept und den Lebenslauf der Person.

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